Anfangssatz

Petra 30.07.2013

Manchmal kommt mir ein Satz in den Sinn, und ich weiß: Dies ist der Anfangssatz für einen neuen Text, der geschrieben werden möchte. Wie die Geschichte oder das Gedicht weitergehen wird – keine Ahnung. Aber der Anfang ist schon da. Der Rest des Textes wird dann beim Schreiben entstehen.

Manchmal habe ich ein Thema und bald fällt mir auch ein Anfangssatz ein. Ein Glücksfall! Ist dieser erste Satz notiert, steht schon fast der Rest des Textes. Mit noch etwas größerem Glück kommt mir auch recht bald der Schlusssatz in den Sinn, und zwischen diesen beiden Polen verteilen sich dann die oft zügig die anderen Sätze.

Manchmal soll ich über ein Thema schreiben, in das ich noch nicht eingearbeitet bin. Informationen reihen sich im Konzept aneinander, Textbausteine sind vorhanden. Aber keine Idee für einen Anfangssatz! Somit keine Idee für den Aufhänger! Kurz gesagt: Kein Text! Und der Abgabetermin rückt näher! Nun macht Not bekanntlich erfinderisch und als Schreiberling habe ich schon ein paar Jahre Erfahrung. Irgendeinen Anfang bekomme ich immer hin. Irgendein Satz ist dann eben der erste Satz. Aber zufrieden bin ich nicht. Allerdings schickte bislang keine Redakteurin und kein Lektor einen Text mit dem Vermerk „Unbrauchbarer Anfangssatz“ zurück.

Immer, wenn ich einen fremden Text mit einem tollen Anfangssatz lese, hoffe ich, dass der Autor oder die Autorin beim Schreiben dieselbe Freude über ihren eigenen Einstieg empfand, wie ich sie nun beim Lesen habe! Jedem guten Anfangssatz wohnt für mich nämlich ein Zauber inne.

Petra Klippel

 

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